Mein arbeitsreiches Leben wurde vorzeitig, letztlich aus gesundheitlichen Gründen, vor neue Herausforderungen und Entscheidungen gestellt. Das betriebsame Handwerkerdasein musste abgeschlossen und neue Lebenswege gefunden werden.

Nach einer längeren Findungsphase hatte sich die Idee festgesetzt, endlich Auszubrechen, um völlig neu durchzustarten. Natürlich ist das keine einfache Sache, sich von allen "Verpflichtungen" loszusagen, um für unbestimmte Zeit in die Welt hinauszuziehen. Aber bitteschön nicht, um vor etwas zu fliehen sondern aus purer, dem Menschen innewohnender Neugier auf das Unbekannte. Auch sollte es kein Abschied für immer sein, nein auf keinen Fall. Ich wollte natürlich wieder zurückkommen, und hier sein.

Bei einem solchen Unterfangen gibt es natürlich jede Menge zu Wissen, zu Berücksichtigen, und zu managen. Sei es die Wohnung abzugeben, den Hausstand zu reduzieren und den Rest einzulagern, eine Auslandskrankenversicherung, eine Reiseversicherung und so manches mehr abzuschließen und nach den notwendigen Impfungen zu sehen und rechtzeitig zu impfen. Oder, wenn man Dauerhaft Medikamente einnehmen muss, einen entsprechenden Vorrat mit ärztlichem Attest zu organisieren. Sich über die Einfuhrmöglichkeiten für die Medis zu erkundigen, um plötzliche Überraschungen zu vermeiden und wo man auch gleichwertigen Nachschub bekommen könnte. Eine Homepage basteln, um den daheimgebliebenen von dem Abenteuer berichten zu können. Visa für mögliche Reiseziele beantragen, Kreditkarten und Papiere checken und Kopien abrufbereit sichern.

Viele, viele kleine Dinge galt es zu berücksichtigen und dabei das Reisegepäck nicht aus den Augen zu verlieren. Eine große Reisetasche mit max. 20 kg Gepäck und einen Tagesrucksack für die ganzen elektronischen Begleiter. Mehr war nicht drin und wäre auch echt unpraktisch gewesen. 

Man kann sich natürlich Gedanken machen, wann der beste Zeitpunkt für den Start einer solchen Reise ist, oder einfach losziehen wenn alles geregelt ist. So wollte ich es tun und ich habe es jeden einzelnen Tag genossen. 

Natürlich haben mir meine täglichen Aufzeichnungen sehr dabei geholfen, das erlebte zu rekapitulieren und zu verarbeiten, genauso wie die ständigen Recherchen zu den Orten, an denen ich mich aufgehalten habe, woraus nicht zuletzt auch der eben erschienene erste Teil meiner Reiseerzählung entstanden ist.